St. Antonius ist die jüngste der drei Gemeinden, die zu unserer Gesamtkirchengemeinde gehören. Die Kirche St. Antonius von Padua in Kaltental wurde in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet. Der vor wenigen Jahren umgestaltete Kirchenraum folgt dem Communio-Gedanken des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die Gemeinde versammelt sich um Altar und Ambo, was der Kirche eine besondere Atmosphäre verleiht. In St. Antonius leben viele Familien. Die Gemeinde hat mit dem Bau des Kinderhauses Franziskus auf den Bedarf an Kitaplätzen reagiert. Es gibt gut besuchte Kindergottesdienste. Die jährliche Sternsinger-Aktion wird von den Müttern und Vätern ehrenamtlich organisiert. Wiewohl in einer Großstadt gelegen, hat Kaltental einen fast dörflichen Charakter bewahrt: Man kennt sich in der Gemeinde und im Stadtteil. Für Senioren gibt es einen wöchentlichen Mittagstisch, für Männer mit Freude am Kochen die Kaltentaler Kochmützen. Eine Kaltentaler Besonderheit ist die kleine Gruppe von Männern und Frauen, die sich seit vielen Jahren jeden Freitag zur Laudes in St. Antonius treffen und danach gemeinsam frühstücken.
In Kaltental wurde auf dem Gelände der ehemaligen Burg 1932 eine Kirche errichtet. Der vor knapp 20 Jahren umgestaltete Kirchenraum wirkt in die Gottesdienste hinein und prägt das Gemeindeleben ebenso wie das ökumenische Miteinander im Ortsteil.
"Von hervorragend schönem Platz auf vorgeschobener Geländemasse des Schlossberges im Vorort Kaltental grüßt das neue Kirchlein herunter ins langgestreckte, schmale Tal mit seiner verkehrsreichen Durchgangsstraße nach Böblingen, Tübingen, Rottweil. An historischer Stätte, nächst den Fundamenten des alten Schlosses von Kaltental ist es errichtet über verlassenem Steinbruch und über einstigem Wallgraben, mit seiner Pfeilergründung solid auf dem Felsgrund fußend ...", so schreibt der Architekt Hans Herkommer über die 1932 dem heiligen Antonius geweihte Kirche. Eine Kleinkirche ("...weder eine vergrößerte Kapelle noch eine verkleinerte Großkirche ..") war geplant, für die seit den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts stetig wachsende Zahl der Kaltentaler Katholiken, und wurde dann in einer Abwandlung des Stils alter Basiliken gebaut. Schon damals wurde die klare schlichte Form der "Wegekirche" gelobt, die den liturgischen Bedürfnissen der Gegenwart entsprach, ebenso wie das Altarbild des Münchner Künstlers Albert Burkart, dessen gekreuzigter Christus sich den Heiligen Antonius und Franziskus unterm Kreuz und damit der ganzen Menschheit zuneigt.
Nach dem Krieg wurde über die Kirche hinaus der Wunsch nach Eigenständigkeit und nach Räumen für Geselligkeit und Gemeinschaft stärker. 1946 wurde die Kaltentaler Gemeinde, die bis dahin zuerst zu St. Maria, dann zu St. Josef gehörte, selbstständig. Schon kurz nach dem Krieg wurde durch die Vermittlung des Caritas-Verbandes ein Kindergarten gebaut. Aber erst 1962 konnte nach langem Ringen um Bauplatz und Baugenehmigungen ein Gemeinde- und Pfarrhaus gebaut werden, das den Namen des heiligen Franziskus trägt.
2005 wurde die Kirche renoviert und der Raum durch die Architekten Pfeifer und Kuhn aus Freiburg und die Künstlerin Madeleine Dietz umgestaltet und dem "Communio"-Gedanken des II. Vatikanischen Konzils angepasst: Der Altar ("Tisch des Mahles") rückt vom Chorraum in die Mitte des Raumes und versammelt hier das Volk Gottes, Priester und Gemeinde, in einem Brennpunkt, während der Ambo ("Tisch des Wortes") zum zweiten Brennpunkt des weiten Raumes wird, entsprechend der Bedeutung des Wortes Gottes in der Liturgie seit dem II. Vatikanischen Konzil.
Der Chorraum (damals mit dem Altar) dient nun als Andachtsraum vor dem Tabernakel und dem Altarbild Albert Burkarts, das die Farbgestaltung des neuen Raumes bestimmte. Eine kleine Marienkapelle auf der gegenüberliegenden Eingangsseite lädt ebenfalls zu Stille und Besinnung.
Ein neu gestalteter Verbindungsraum- bzw. gang führt von der Kirche, dem Ort des gemeinsamen Gebets und Gottesdienstes, in den ebenfalls renovierten Gemeindesaal, dem Ort der Gemeinschaft im Glauben und Leben.
Der heilige Antonius von Padua ist - auch als Schutzheiliger für alle, die etwas verloren haben - einer der beliebtesten Volksheiligen.
1195 als Sohn einer vornehmen Familie in Lissabon geboren und auf den Namen Fernando getauft, strebte er schon früh - statt einer Karriere als Offizier und Staatsmann - den Eintritt ins Ordensleben an. Nachdem er sich zuerst den Augustiner-Chorherren angeschlossen hatte, zog es ihn dann aber zu den Franziskanern, und er nahm dort den Namen Antonius an. Mit dem Entschluss Märtyrer zu werden, schiffte er sich nach Nordafrika ein, wurde aber an die Küste Siziliens verschlagen. Einige Zeit lebte er als einfacher Mitbruder in einem Orden der Franziskaner, bis bei einer Feier sein großes Talent als Prediger erkannt wurde. Als großer, mitreißender, aber auch einfühlsamer Prediger sammelte er in Italien und Südfrankreich viele Menschen um sich, starb aber bereits am 13.5.1231. Ein Jahr später schon, im Mai 1232, wurde er von Papst Johannes XXII. heilig gesprochen.
Pfarrbüro St. Antonius
Anna Regelmann
Pfarrsekretärin
Burgstr. 29
70569 Stuttgart-Kaltental