St. Maria

St. Maria offen und vernetzt

St. Maria ist die älteste der drei Gemeinden der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Süd. Sie ist die Gemeinde, die von den gesellschaftlichen Veränderungen am stärksten betroffen ist und die mit einer großen Offenheit darauf reagiert hat. Deshalb konnte in der neogotischen Kirche St. Maria in der Tübinger Straße mit St. Maria als … ein besonderer kirchlicher Ort entstehen, in dem es Raum gibt für Kultur, für Lesungen, für Workshops und für Ideen aus dem Stadtbezirk. In der imposanten stadtbildprägenden Kirche feiert die Gemeinde weiterhin ihre Gottesdienste und Andachten. Der Platz vor der Kirche ist auch dank dem Foodsharing-Angebot von Harrys Bude längst zu einem wichtigen Ort der Begegnung im Stadtbezirk geworden. Vor St. Maria treffen sich Alt und Jung, Arm und Wohlhabend, Kirchennah und Kirchenfern, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. St. Maria ist eine Kirche der Vernetzung und des Dialogs mitten in der Großstadt. Und St. Maria eine Gemeinde, die sich weit in die Stadtgesellschaft hinein öffnet.

Renovierung der Kirche St. Maria startet im Januar 2026

Die Kirche St. Maria ist grundlegend renovierungsbedürftig. Ab Anfang 2026 wird die neogotische Kirche deshalb umgestaltet einereits nach den Bedürfnissen von St. Maria als... und damit einer Kirche der Vernetzung und des Dialogs, andererseits nach den liturgischen Wünschen der Gemeinde. Mit in die Umbauplanungen integriert ist auch Harrys Bude als feste Anlaufstelle vor der Kirche und vorgesehen ist auch eine Neugestaltung des Platzes. Die Renovierung in der Kirche umfasst Decken, Böden, den Einbau einer neuen Heizanlage, die Erneuerung der Beleuchtung. Vorgesehen ist auch eine neue Ausstattung, die sowohl die liturgischen Orte, das Gestühl und die Einbauten umfasst. Da das vielfältige Programm von St. Maria als ... auch während der Renovierungsphase weiterlaufen soll, wird es ein Interim geben.

Wissenswertes über die Kirche St. Maria

Am 12. November 1879 wurde die Kirche nach achtjähriger Bauzeit in Anwesenheit von König Karl durch den damaligen Bischof Carl Joseph von Hefele geweiht. Sie ist damit nach der Eberhardskirche die zweite katholische Kirche, die in Stuttgart nach der Reformation gebaut worden ist.

Nachdem die Zahl der Katholiken von 140 (im Jahr 1807) auf über 14.000 (im Jahr 1880) gestiegen war, wurde die im neugotischen Stil erbaute Marienkirche Heimat für viele, die seitdem aus den verschiedensten Gründen nach Stuttgart zogen. Der eigentliche Name der Kirche „Mariä Heimsuchung“ erinnert an die Begegnung Marias mit Elisabeth und ist der Gemeinde Symbol und Programm zugleich - in der Begegnung Gottes mit den Menschen, in der Begegnung der Menschen untereinander, nicht nur innerhalb der eigentlichen Gemeinde, sondern darüber hinaus: schon lange besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde St. Joseph & Mary in Nairobi in Kenia. In den Räumen von St. Maria zu Gast ist auch die philippinische Gemeinschaft.

Die Marienkirche wurde 1871-1879, als erste katholische Kirche in Stuttgart nach der Reformation, nach Plänen des „Königlichen Hofbaumeisters“ Joseph Egle erbaut. Am 12. November 1879 wurde sie vom damaligen Rottenburger Bischof Carl Josef von Hefele auf das Patrozinium „Mariä Heimsuchung“ geweiht. Der Name der Kirche erinnert an die Begegnung Marias mit Elisabeth. Die Kirche wurde als massiver steinsichtiger Sandsteinbau errichtet. Vorbilder waren die Trierer Liebfrauenkirche und die Marburger Elisabethenkirche, die im Gegensatz zur französischen Kathedralgotik stehen. Die dreischiffige Hallenkirche mit Querhaus und drei Chören ist 54 m lang und 33 m breit. Die Frontseite wird von zwei mächtigen Türmen flankiert, die nahezu 60 Meter in den Stuttgarter Himmel ragen. Die Kirche ist nicht geostet, der Chor weist nach Südwesten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zerstört, das Gewölbe stürzte ein, nur die Türme blieben stehen.

Unter großen Opfern wurde die Kirche nach dem Krieg wieder aufgebaut. Das Gewölbe wurde durch eine Holzdecke ersetzt. Weihnachten 1949 war erstmals wieder in der Kirche Gottesdienst gefeiert worden.

An einer neuen Orgel wurde in den Jahren 1954, 1964 und zuletzt 2001/2002 gebaut. Mehr zur Orgel finden Sie auf der Seite Kirchenmusik. Ebenso bekam die Kirche 1960 ein siebenstimmiges Geläut der damals auf dem Gebiet der Gemeinde ansässigen Firma Kurz, das zuvor den Eucharistischen Kongress in München begleitete. Die Glasfenster im Chor (1960) und im Schiff (1970) sowie der Kreuzweg (1963) stammen von Otto Habel, der zur Gemeinde gehörte. Vom ursprünglichen Kreuzweg der Beuroner Schule ist nur noch das Bild der Dornenkrönung über der Seitentür im rechten Kirchenschiff vorhanden. Die Kirche beherbergt mehrere gotische Kunstwerke als Leihgabe des Württembergischen Landesmuseums: die Kreuzigungsgruppe im Chor, das Kruzifix in der Sakramentskapelle, die Madonna mit Kind zwischen der heiligen Katharina und der heiligen Barbara im linken Chor.

Das Projekt St. Maria als...im Überblick

Im Mai 2017, nach einjähriger Vorbereitung im Projektteam in gemeinsamer Verantwortung von Stadtdekanat und der Kirchengemeinde St. Maria begann mit „St. Maria als …“ ein Beteiligungsprozess, der Ideen für eine Kirchensanierung suchte. Mit der Aufforderung „Wir haben eine Kirche. Sie haben eine Idee?“ wird seitdem etwas ermöglicht, was mehr ist als nur eine Ideensuche für eine bauliche Kirchensanierung. „St. Maria als …“ wurde zu einem Kirchenentwicklungsprozess der besonderen Art.

Dieser Prozess steht im Kontext der Transformationsprozesse von Diözese und Stadtkirche. Er ist zum einen eingeschrieben in den Gesamtprozess des Stadtdekanats Stuttgarts „Aufbrechen − Katholische Kirche in Stuttgart“ und dem Ansatz „Kirche in der Stadt und für alle Menschen der Stadt“ zu sein und „immer wieder neu aufzubrechen zu Gott und den Menschen.“ Die Kirchengemeinde St. Maria bricht auf, indem sie ihren Raum anbietet, und das immer wieder neu und neuen Menschen.

Seit August 2023 sind die Kulturmanagerin Romy Range und die Künstlerin Ania Corcilius – zusammen Salon Populaire – mit der kuratorischen Leitung von St. Maria als … beauftragt.
Gemeinsam mit einem kuratorischen Rat, dem Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinde, der Kultur und der sozialen Arbeit angehören, entwickelt Salon Populaire nun Themenschwerpunkte und Vermittlungsstrategien für die Jahre 2024 bis 2026. Darüber hinaus lädt auch der Open Call “Wir haben eine Kirche. Sie haben eine Idee.” weiterhin dazu ein, eigene Projektvorschläge für St. Maria als … einzureichen und umzusetzen.

Was passiert, wenn Menschen im öffentlichen Raum einfach „da sind“ – offen für das, was sich ereignet? Hier ist eine Person – haben Sie eine Idee?
In diesem Kooperationsprojekt des Diözesancaritasverbandes mit der Kirchengemeinde St. Maria geht es darum, solch eine Haltung der unverzweckten Präsenz im Sozialraum zu erproben. Konkret bedeutet dies, dass sich die Theologin Dorothee Steiof zwei bis dreimal pro Woche im öffentlichen Raum im Umfeld der Kirche St. Maria aufhält. Sie ist da und hat Zeit. Es gibt keinen vorgefertigten Plan, was passieren „muss“. Sie ist ansprechbar und offen für vielfältige Begegnungen und Gespräche. Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei den Erfahrungen von Menschen, die in benachteiligten Lebenssituationen leben oder von Ausgrenzung bedroht sind. Das Projekt wird von dem Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“ des Bonifatiuswerks gefördert.

“Harrys Bude” ist ein Projekt, das offiziell am 17. August 2020 gestartet ist. Es besteht darin, Lebensmittel, die von Lebensmittelläden nicht mehr verkauft werden konnten, zu retten, zu Harrys Bude zu bringen und von dort aus an Menschen zu verteilen. Inzwischen gibt es mehrmals die Woche auch ein warmes Mittagessen. Die Gemeinde St. Maria stellt Harrys Bude den Platz vor der Kirche zur Verfügung. Für die Pacht kommt die Bürgerstiftung auf, die Harrys Bude vielfältig unterstützt. Unterstützt wird Harrys Bude auch von Gemeindemitgliedern, die Essen retten und bei der fairen Verteilung helfen.

St. Maria als... ist ein Projekt, das von vielen Beteiligten getragen wird und deshalb möglich ist: Initiiert wurde es vom Stadtdekanat Stuttgart und der Gemeinde St. Maria, unterstützt wird es von der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Auch die anstehende Renovierung der Kirche St. Maria ist nur möglich, weil alle drei Beteiligte zur Finanzierung beitragen. 

Die Künstlerin Ania Corcilius und die Kulturmanagerin Romy Range kümmern sich als kuratorische Leiterinnen des Projekts St. Maria als... um die Veranstaltungen, Konzerte und Kunstprojekte in der Kirche St. Maria. Gemeinsam mit dem kuratorischen Rat entwickeln die Frauen Ideen für das Programm in der neogotischen Kirche in der Tübinger Straße und entscheiden auch darüber, welche Ideen umgesetzt werden können, die aus dem Stadtbezirk oder der Stadtgesellschaft vorgeschlagen werden. Zu erreichen sind Ania Corcilius und Romy Range folgendermaßen:

Tel.: 0711-64 965 20
E-Mail: info@stmariaals.de

Pfarrbüro St. Maria

Magdalena Evangelista
Pfarrsekretärin

Paulinenstraße 18
70178 Stuttgart - Mitte

Tel.: 0711 - 649 65 20
E-Mail: stmaria.stuttgart@drs.de

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